Der Begriff Werwolf bezeichnet die mythologische Vorstellung, dass ein Mensch die Fähigkeit besitzt, sich in einen Wolf zu verwandeln.[1] Die meisten Sagen berichten von Männern, die einen Pakt mit dem Teufel eingingen und von ihm einen Gürtel aus Wolfsfell erhielten, mit dessen Hilfe sie sich verwandeln konnten. Es soll auch Sagen geben, die von Männern berichten, die sich aufgrund ihres familiären Erbgutes oder infolge einer Verletzung, die sie durch eine solche Kreatur erhalten haben, in bestimmten Nächten in ein Tier, meist einen Wolf, verwandeln. Doch scheinen hier eher die modernen Mythen aus Hollywood-Verfilmungen an der Legendenbildung mitgewirkt zu haben. Das Wesen, in das diese Teufelsbündner übergehen, wird als unheilvoll und raubtierhaft beschrieben.
Zu den modernen Werwolf-Mythen, die durch volkskundliche Überlieferungen nicht unterstützt werden, gehört die in verschiedenen Horrorfilmen vorgestellte Verwandlung eines Menschen, der vom Werwolf verletzt worden ist, in ein solches Ungeheuer. Sowohl die Akten der frühneuzeitlichen Prozesse als auch die unzähligen Sagen aus verschiedenen Teilen Europas sprechen einheitlich davon, dass die Opfer von Werwolfattacken zerrissen und teilweise auch gefressen wurden. Von einer späteren Wolfsverwandlung ist erstmals im von Curt Siodmak verfassten Drehbuch zu The Wolf Man (1941) die Rede. Eine Besonderheit findet sich im Rheinland, wo der als Stüpp bekannte Werwolf seinen Opfern aufhockt und sich von ihnen bis zur Erschöpfung beziehungsweise bis zum Erschöpfungstod tragen lässt.
Werwolfprozesse
Im Zuge der Hexenverfolgungen wurden auch zahlreiche Männer vor Gericht gebracht und hingerichtet. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen wurde der Werwolfverwandlung bezichtigt, vor allem Hirten. Nach einer Reihe von Verfahren im Herzogtum Burgund fand 1589 in Bedburg bei Köln der in der Kriminalgeschichte bekannteste Werwolfprozess statt: Der Bauer Peter Stubbe (auch Stübbe oder Stump) wurde zusammen mit seiner Tochter und seiner Geliebten hingerichtet, weil er angeblich mindestens 13 Kinder umgebracht und sich an zwei Mädchen vergangen hatte. Ob es sich hierbei um einen wirklichen Werwolfprozess oder um ein inszeniertes Gerichtsverfahren gegen einen politisch unbequemen Mann handelte, ist umstritten. Auf jeden Fall stieß der Fall auf große Resonanz, und selbst in den Niederlanden, in Dänemark und in England erschienen Flugblätter, teilweise mit Holzschnitten geschmückt, in denen die tatsächlichen oder angeblichen Gräueltaten des Peter Stubbe in allen Einzelheiten geschildert wurden. Seither trug der Werwolf im Gebiet zwischen den Flüssen Erft und Rur den Namen Stüpp.
Werwolfprozesse traten meist wellenförmig in Gegenden auf, die unter einer Wolfsplage litten, z.B. Franche-Comté und das französische Jura, aber auch der Hunsrück, der Westerwald und das Nassauer Gebiet.
In der zumeist populärwissenschaftlichen Literatur ist häufig von ca. 30.000 Werwolfangriffen bzw. 30.000 Werwolfprozessen (in einem Zeitraum zwischen 1520 und 1630 und meistens in Frankreich) die Rede, doch ist diese Zahl historisch nicht belegt. Sie wird von Fachleuten in Sachen Hexen- und Werwolfprozesse als publikumswirksame Spekulation abgelehnt.
Werwolf & seine Frau Eine der häufigsten Erzählungen ist die von einer jungen Frau und ihrem Ehemann. Der Mann war aus rätselhaften Gründen immer häufig unterwegs. Eines Tages arbeiteten beide auf dem Feld, als sich der Mann wieder von seiner Frau entfernte. Plötzlich kam ein Wolf aus dem Gebüsch, lief auf sie zu, schnappte nach ihr und erfasste ihren roten Rock. Er war nicht zu vertreiben, sondern zerrte sie immer hin und her. Die Frau schrie und schlug den Wolf mit der Heugabel, bis er sie endlich los ließ. Ein wenig später kam ihr Mann aus dem Gebüsch zurück, in dem eben der Wolf verschwunden war. Sie erzählte ihn von ihrem Erlebnis. Der Mann lachte sie aus wegen ihrer Angst. Da zeigten sich zwischen seinen Zähnen rote Wollfäden, die von ihrem Rock stammten. Daraufhin zeigte ihn die Frau beim Richter an und der ließ ihn verbrennen
Völsunga-Saga Der Junge Sinfjötli wurde im Alter von 10 Jahren von seiner Mutter zu seinem Onkel Sigmund in den Wald geschickt. Sigmund beschloß den Jungen an ein abenteuerliches Leben zu gewöhnen und so zogen sie den ganzen Sommer durch den Wald und überfielen Männer, um sie zu berauben. So geschah es eines Tages, als sie auszogen Beute zu machen, dass sie ein Haus fanden. In dem Haus befanden sich zwei Männer mit dicken Goldringen, die schliefen. Über ihren Köpfen hingen Wolfsfelle. Die Männer waren verwunschene Königssöhne, die als Wölfe leben mussten. Nur alle fünf Tage konnten die Prinzen aus ihrem Wolfsfell schlüpfen. Sigmund und der Junge schlüpften in das Wolfsfell und sie verwandelten sich augenblicklich in Wölfe. Sie heulten und sie verstanden gegenseitig ihr Geheul. Von nun an mussten sie als Wölfe durch die Wälder ziehen. Erst als sie es schafften, an einem"; fünften Tag aus den Wolfsfellen zu schlüpfen, entkamen sie ihrem Wolfsdasein
Olaus Magnus schrieb in seiner Historia de gentibus septentrionalibus von 1557, eine Abhandlung über wilde Tiere, am Ende seines Buches über eine besondere Art von wildem Tier: dem Werwolf. An Weihnachten rottet sich gegen Einbruch der Nacht an einem bestimmten Ort, den sie unter sich festgelegt haben, ein Rudel solcher Wölfe zusammen, die aus verwandelten Menschen verschiedener Gegenden bestehen. In derselben Nacht schlagen sie mit unglaublicher Wildheit sowohl gegen das Menschengeschlecht als gegen alle übrigen Lebewesen, die nicht wild sind, los. Sie belagern die Häuser der Menschen, die im Walde wohnen, und versuchen sogar die Türen aufzusprengen, um die Menschen zu vernichten. Sie saufen etliche Tonnen Bier und Met aus und schichten die leeren Fässer in der Mitte des Kellers übereinander. Dem Ort, an dem die Wölfe gerastet haben, wird etwas Vorbedeutendes nachgesagt. Stößt einem Menschen an einem solchen Ort etwas zu, dann ist man überzeugt, dass derjenige noch im selben Jahr sterben wird. Wenn sich ein Mensch dieser Gesellschaft der Wölfe anschließen will, so wird er von einem, der in solcher Zauberei erfahren ist, aufgefordert einen Becher Bier zu trinken. Nimmt er den Becher an und trinkt ihn aus, und werden von dem 'Zauberer' gewisse Worte gesprochen, dann kann er - wenn er will - seine Menschengestalt ganz und gar in eine Wolfsgestalt verwandeln, indem er sich in einen entlegenen Wald begibt. Es steht ihm frei diese Gestalt nach einiger Zeit wieder abzulegen und seine vorige anzunehmen. Einst ging ein Bauer mit seinem Knecht in den Wald, um dort Gras zu mähen. Sie übernachteten in einer Scheune. In der Nähe der Scheune standen ein paar Pferde auf der Weide. In der Nacht, als der Bauer fest schlief, stand der Knecht aus seinem Nachtlager auf. Drei Mal kroch er durch einen Riemen. Das erste Mal bekam er einen Bärenkopf. Das zweite Mal wurde er zur Hälfte ein Bär. Das dritte Mal wurde er ganz und gar ein Bär. Immer wieder sah er sich nach dem Bauer im Bett um, ob er fest schliefe. Und als er überzeugt davon war, ging er hinaus auf die Weide und frass das fetteste Pferd auf. Am Morgen kam er in menschlicher Gestalt zurück in die Hütte. Er saß vor dem Haus und stocherte sich das Fleisch aus den Zähnen.
Der Mann mit der Peitsche Die Geschichte stammt aus dem Jahre 1555. Es ist ein Bericht von einem Mann, der gestanden hat, sich alle Jahre für zwölf Tage in einen Wolf zu verwandeln. Jedes Jahr nach Weihnachten erscheint dem Mann ein kleiner Junge, der ihn auffordert sich in einen Wolf zu verwandeln. Wenn er dies nicht freiwillig tut, kommt ein schreckliches Wesen mit einer Peitsche und verwandelt ihn. Gemeinsam mit anderen Wölfe muss er durch die Wälder laufen und Vieh reißen. Menschen schadete er nicht. Die Wölfe folgten jener Gestalt mit der Peitsche und durchschritten einen Fluß. Dies sei jährlich zwölf Tage lang geschehen. Danach habe sich der Mann wieder in menschliche Gestalt verwandelt. Im Gebiet von Ungarn, wo Werwölfe als mächtige Jäger geehrt wurden, ging die Sage, dass die Werwölfe jedes Jahr zur selben Zeit ein Treffen an einer ca. drei Meter hohen Mauer abhielten. Dabei mussten alle Werwölfe über diese Mauer springen, und die Adeligen, welche übers Jahr fett und faul geworden waren, und den Sprung nicht mehr schafften, wurden fürchterlich ausgelacht und zerbissen
Der Werwolf und die Germanen Fenris war in der germanischen Mythologie der allesverschlingende Wolf. Eine Bestie. Er war der Sohn des germanischen Feuergottes Loki und der Reifriesin Angrboda ("Unheilsbringerin"). Die Schlange Jörmungand und der Hel waren ebenfalls Kinder von Angrboda. Als die Götter von dieser "Brut" erfuhren, und durch Weissagung erkannten, dass ihnen von diesen Geschwistern Verrat und großes Unheil bevorstehe, weil sie Böses von Seiten der Mutter, aber noch Schlimmeres von Seiten des Vaters von ihnen erwarten zu müssen glaubten, ließ Odin ihre Kinder nach Asgard entführen. Odin - der Göttervater - verbannte Hel in die Unterwelt und schleuderte Jörmungand in den Ozean, wo die Schlange durch das Eis brach und in die Tiefe sank. Nur bei Fenris war sich Odin unsicher und so ließ er zunächst die Götter auf ihn aufpassen. Den Fenriswolf erzogen die Götter in ihrem Reich. Er war jedoch so wild, dass sich nur der Kriegsgott Tyr traute, ihn zu füttern. Doch dann warnten Odin die Schicksalgöttinnen vor dem Fenriswolf. Laut Prophezeiung sollte "ein Zeitalter der Axt, des Schwertes, des Windes und schließlich des Wolfes kommen, bevor dann die Welt vollständig zerstört würde." - die Götterdämmerung. Sie kündigte sich durch einen furchtbaren, dreijährigen Winter an. In ihr sollte die letzte Schlacht stattfinden. Ein Kampf zwischen den Göttern und den glorreich gefallenen Helden, die ihren Platz in Walhall fanden, gegen die
ruhmlos Gestorbenen aus der germanischen Unterwelt Hel, die zusammen mit dem Feuergott Loki (Vater des Fenris), den Eisriesen, dem Fenriswolf und dem Seeungeheuer Jormungand kämpfen. Die Schicksalsgöttinen prophezeiten Odins Tod durch den Fenriswolf während der Götterdämmerung. Odin beschloss den Fenriswolf zu bändigen. Zu diesem Zweck wurde eine sehr starke Kette gefertigt, die sie Läding nannten. Die brachte man zum Wolf und bat ihn, seine Kraft an der Kette zu versuchen. Der Wolf hielt das Band nicht für überstark und hieß sie damit machen, was sie wollten. Aber das erste mal, als der Wolf sich streckte, brach das Band, und er war frei von Läding. Darauf machten die Asen noch eine andere noch halbmal stärkere Fessel, die sie Droma nannten. Sie baten den Wolf, auch diese Kette zu versuchen, und sagten, er würde seiner Kraft wegen sehr berühmt werden, wenn ein so starkes Geschmeide ihn nicht halten könne. Der Wolf bedachte, dass dieses Band viel stärker sei, dass aber auch seine Kraft gewachsen, seit er das Band Läding gebrochen hatte; zugleich erwog er, dass er sich entschließen müsse, einige Gefahr zu bestehen, wenn er berühmt werden wolle. Er lies sich also das Band anlegen. Als die Asen damit fertig waren, schüttelte sich der Wolf und reckte sich und schlug das Band auf den Boden, das die Stücke weit davonflogen. So brach er sich los von Droma. Das wurde hernach sprichwörtlich, sich aus Läding lösen oder aus Droma befreien, wenn von einer schwierigen Sache die Rede ist. Danach fürchteten die Asen, dass sie den Wolf nicht mehr würden binden können. Da ließ Odin von Zwergen eine magische Fessel fertigen. Sie bestand aus sechs Zutaten: aus dem Schall des Katzentritts, dem Bart der Weiber, den Wurzeln der Berge, den Sehnen der Bären, der Stimme der Fische und dem Speichel der Vögel. Das Band war schlicht und weich beschaffen wie ein Seidenband. Die Asen riefen den Wolf herbei, zeigten ihm das Seidenband und baten ihn, es zu zerreißen. Sie sagten, es wäre wohl etwas stärker, als es nach der Dicke das Aussehen habe. Sie gaben es einer dem Anderen und versuchten ihre Stärke daran, allein es riß nicht. Doch sagten sie, der Wolf werde es wohl zerreißen mögen. Der Wolf antwortete: Um dieses Band dünkt es mich so, als wenn ich wenig Ehre damit einlegen würde, wenn ich auch eine so schwache Fessel entzweireiße; falls es aber mit List und Betrug gemacht ist, obgleich es so schwach scheint, so kommt es nicht an meine Füße. Da sagten die Asen, er möge leicht ein dünnes Seidenband zerreißen, da er zuvor die schweren Eisenfesseln zerbrochen habe. Wenn du aber dieses Band nicht zerreißen kannst, so haben die Götter sich nicht vor dir zu fürchten, und wir werden dich dann lösen. Der Wolf antwortete: Wenn ihr mich so fest bindet, dass ich mich selbst nicht lösen kann, so spottet ihr mein, und es wird mir spät werden, Hilfe von euch zu erlangen: darum bin ich nicht gesonnen, mir dies Band anlegen zu lassen. Eh ihr mich aber der Feigheit zeiht, so lege einer von euch seine Hand in meinen Mund zum Unterpfand, dass es hier ohne Falsch hergeht. Da sah ein Ase den anderen an, die Gefahr schien sie doppelt groß, und keiner wollte seine Hand herleihen, bis Tyr zuletzt seine Rechte darbot und sie dem Wolfe in den Mund legte. Als er merkte, dass die magische Kette um seinen Hals nicht mehr zu lösen war, biss er Tyr die Hand ab. Daraufhin wurde er an einen Felsen gebunden. Der Wolf riss wütend sein Maul auf und wollte nach ihnen schnappen. Da steckten sie ihm ein Schwert in das Maul. Es hielt sein Maul offen, damit er nicht mehr zubeißen konnte. Der Fenris-Wolf heulte entsetzlich, und Geifer lief aus seinem Maul und wurde zum Fluß Wan. Als der Fenriswolf zur Götterdämmerung (Ragnarök) freikam, öffnete er sein riesiges Maul so weit, dass sein Unterkiefer den Boden berührte und der Oberkiefer bis zum Himmel reichte. Odin wurde von ihm verschlungen. [size=85]Quelle : http://www.helden.de/index.p...rische-legenden